Montag, 13. Oktober 2008

Die Einläutung des Winters oder Mount Rushmore und der Yellowstone Nationalpark 08.10.-11.10.2008

Nachts um drei ca. erreichten wir Rapid City, wo wir im Auto schliefen. Da wir ein weiteres Mal die Zeitzone gewechselt (von der „Central Time Zone“ in die „Mountain Time Zone“) und somit eine weitere Stunde hinzugewonnen hatten, waren wir derart früh wach, dass wir schon vor jeglichem Angestellten auf dem Parkplatz des Mount Rushmore eintrafen und uns somit 10 $ Eintritt sparten. Aufgrund der Kälte hielten wir’s dort aber nicht allzu lang aus, wir schossen unsere Fotos und weiter ging’s zum „Crazy Horse Memorial“, unweit von Mount Rushmore.

Dabei handelt es sich um ein in einen Berg gemeißeltes Pferd, das versucht, seinen Reiter abzuschmeißen. Ist es wesentlich größer dimensioniert, als es die vier Präsidentenköpfe sind, so wird es doch noch ungefähr 100 Jahre auf seine Vollendung warten müssen, denn seit 1948 hat es sich ein Mann zur Aufgabe gemacht, eben jenes Kunstwerk fertig zu stellen. Diese Aufgabe wurde und wird von Generation zu Generation weitergegeben, fertig ist bis jetzt jedoch nur der Kopf des Reiters. Da sich dieses aber auch gut von der Straße aus erkennen ließ, haben wir uns die 27 $ Eintritt geschenkt und sind weiter in Richtung Yellowstone-Nationalpark gefahren.

Auf halber Strecke (nach ca. 250 Meilen) haben wir uns einen Campingplatz gesucht, Buffalo hieß der Ort. Da wir einen Grill zur Verfügung hatten, entschlossen wir uns diesen Abend für Steak mit Reis, hammer lecker… Ein gutes Polster tat aber auch Not, um die Nacht im Zelt zu überstehen, da das Thermometer auf 26°F, d.h. auf -3,5°C sank! Den Abend verbrachten wir am Lagerfeuer, an das sich noch ein Pärchen aus Massachusetts gesellte, das auch auf dem Weg nach Kalifornien war. Es war ein netter Abend, doch wir merkten, dass nun irgendwie der Winter begonnen haben musste. Deswegen beschlossen wir, die nächsten Nächte vorsorglich in Motels zu verbringen.

Unser nächstes Ziel war Cody, eine Stadt kurz vor dem Osteingang des YNP, die von Buffalo Bill gegründet wurde, dessen Rodeoshow wir aber leider um 2 Wochen verpassten. Überhaupt schien überall ziemlich die Nebensaison eingeläutet worden zu sein und den Schnee brachten wir pünktlich mit. Es schneite so doll, dass es sogar unsicher schien, ob man uns überhaupt noch in den Park hereinlassen würde. Ein Besuch bei der hiesigen Touristeninformation brachte mehr Klarheit. Dort half man uns auch, ein günstiges Motel unter den über 100 verfügbaren im Ort und ein gutes Restaurant zu finden. Letzteres erwies sich als urige Wild-West-Taverne mit Jukebox und Cowboys und das volle Programm. Und sogar rauchen durfte man dort, sehr zur Freude von Nils und Marten..:-)

Am nächsten Morgen ging’s in den Park und es schneite immer mehr, was wegen der schlechten Sicht ’n bisschen schade war, trotzdem konnte sich die Bilanz am Ende des Tages sehen lassen: Zwei Bären, ein Wolf sowie eine Hirsch- und mehrere Büffelherden kamen uns vor die Linse, den zuletzt genannten näherten wir uns dabei bis auf wenige Meter.

Eigentlich hätten wir auch noch den „Old Faithful Geyser“ sehen wollen, doch die Straße dahin war versperrt und wir mussten einen so großen Umweg in Kauf nehmen, dass wir das Vorhaben auf den nächsten Tag verschoben und direkt zum Westeingang in das Dorf „West-Yellowstone“ gefahren sind. Dort verlief der Abend im Wesentlichen so wie der vorherige, mit dem Unterschied, dass die Kneipe nicht so urig war. Das lag wohl daran, dass die einzigen Bewohner von West-Yellowstone Motelbesitzer und Tankstellenpächter sind.

Tags darauf machten wir uns nach einem sehr leckeren Geburtstagsfrühstück (Marten ist heute 23 geworden) auf den Weg zu den Gysieren. Dabei handelt es sich um eine Art natürlicher Springbrunnen, der seit Jahrzehnten alle 40 – 120 Minuten ca. 25.000 Liter Wasser 40 m hoch in die Luft schießt, welches sich vorher in dem vulkanisch aktiven Bereich, der sich über weite Teile unter den Nationalpark erstreckt, erwärmt und dann quasi überkocht. Wir mussten glücklicherweise nur eine halbe Stunde warten.

Viel mehr konnten wir dann aber nicht mehr sehen, denn die Witterungsverhältnisse wiesen quasi den direkten Weg nach draußen, alle anderen Straßen waren nicht mehr passierbar. Dies zeigte sich sehr deutlich an einer recht abschüssigen Straße, an der ein Reisebus vergeblich versuchte, hoch zu kommen und an drei Autos, die ein Stück die Böschung heruntergerutscht waren bzw. quer auf der Straße standen.

Naja, nun quälen wir uns grad auf einer sehr verschneiten Straße bis zum Highway 90 hoch, der uns nach Seattle führen soll. Ob wir dort jemals ankommen werden, erzählen wir Euch in der nächsten Geschichte...





















2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hi Lars,

du ahnst ja nicht wie neidisch ich auf euch bin. Ich hätte mal mitkommen sollen, ihr seht ja echt viel!

Schöne Grüße

Butscher (oder Johannes ;-))

Unknown hat gesagt…

Achso, fast vergessen... Was hat das Steak gewogen?