Sonntag, 15. Februar 2009

Fünf Nordfriesen verabschieden sich von Australien (21.1. – 14.2.)

Während wir auf dem Campingplatz in Darwin darauf warteten, dass wir die Mädels vom Flughafen abholen konnten, bekamen wir von drei Heidern zu hören, dass unser Weg nach Cairns, der Barkley Highway, gesperrt sei. So musste ein Plan B ausgetüftelt werden, der den Weg über Alice Springs, Adelaide, Melbourne, Sydney, Brisbane nach Cairns beinhaltet. Nachdem wir bei Britz die Stadt für die Abgabe des Autos auf Cairns ändern konnten, buchten wir für alle Fünf einen Flug von Cairns nach Sydney. Es sollten also 1600 km und 60 € pro Person extra auf uns zu kommen, doch wir sollten den Eyers Rock, Adelaide, Melbourne und Canberra zu sehen bekommen: Für alle Beteiligten eine positive Bilanz.

Am 21. holten wir dann unsere Gäste vom Flughafen ab, und es ging in den Litchfield National Park. Die Nacht verbrachten wir nach einem üppigen Abendbrot (die Mädels essen doch nicht so viel wie Arne und ich zusammen… verkalkuliert) auf einem Campingplatz, dessen Inhaber ein gesprächiger Berliner war. Den nächsten Morgen nach einigen Bädern unter traumhaften Wasserfällen startet die lange Fahrt nach Alice Springs. Stopps machten wir, um die Katherine Gorge und die Devils Marbels zu besichtigen. In Alice Springs angekommen waren die ersten 1500km geschafft. Nach ein paar Einkäufen und einem Rundgang im Infozentrum schlugen wir unseren Weg zum Eyers Rock ein. Wir planten eine Übernachtung in Palm Valley ein, welches nur über einen 4WD- Track erreichbar ist. Der Weg startete auf einer Schotterpiste und wurde zu einem für zweirad-getriebene Fahrzeuge unpassierbarem Weg. Nach einiger Zeit und einigen schwereren Hindernissen auf felsiger Strecke wurde die Fahrt wesentlich entspannter, nicht wegen der Straßenverhältnissen, sondern weil die Mädels langsam einsahen, dass das Auto für Späße wie diese gebaut ist und mit Bravur meistert. Und so kamen wir auch heil und sicher beim Eyers Rock an. Der im Abendlicht so schön leuchtende Eyers Rock leuchtete diesen Abend so gar nicht schön, denn Wolken bedeckten den Himmel. So starteten wir den nächsten Morgen einen neuen Versuch, bei dem es nicht viel rosiger aussah. Um die Geister des Berges nicht weiter zu stören machten wir uns auf den Weg nach Adelaide. Unterwegs trafen wir auf riesige Flächen, auf denen scheinbar ein Riesenmaulwurm sein Unwesen getrieben hatte, so besichtigten wir Cooper Pedy, eine Stadt dessen Einwohner ihren Lebensunterhalt durch Opalabbau verdienen. Abgekühlt durch einen Rundgang durch in den Berg geschlagene Wohnungen und Minen ging es weiter nach Adelaide. Nach einem kurzen Einkaufsbummel trafen wir uns in Hahndorf mit Nils, Marten, Lewe und Gyde, die einige Tage vorher in Perth starteten und auch auf dem Weg nach Cairns waren. Wir aßen zu Abend in einem „deutschen Restaurant“ und es gab Rouladen, Hot Dog und andere deutsche Gerichte. Den folgenden Tag ging es dann an Wein- und Käseproben, wobei wir noch kostenlos eine private Führung durch die Kellerräume eines Weingutes erhielten. Weiter ging die Reise an der Seite der anderen Vier zu Hauke Melfsen, der uns die Milchkuhfarm seiner Zukünftigen zeigte (1200 Milchkühe, 60er Außenmelkkarussell, 10 Std. melken täglich). Nach der Nächtigung auf der Farm und einem morgendlich Bad im Pool ging es gen Osten auf die Great Ocean Road in Richtung Melbourne. Einige schöne Eindrücke dieses Küstenabschnittes reicher kamen wir in Melbourne an, wo wir den 360° Turm und das Aquarium besichtigten. Um nicht eine Woche später den Flammen zum Opfer zu fallen, machten wir uns weiter auf den Weg in den Nordenosten nach Sydney. Auf diesem Weg besichtigten wir die Regierungsgebäude und den Telstratower (für einen Blick über die Stadt) in der Hauptstadt des Landes, Canberra. Nach einer Nacht, einer Wanderung zu einem Wasserfall und einer Seilbahntour in den Blue Mountains erreichten wir schließlich Sydney. Um einen guten Überblick von der Stadt und ihren Sehenswürdigkeiten zu bekommen buchten wir eine Hop-on Hop-off Bustour. Dem oben offenen Bus entkam nach einer 2 Std. langen Fahrt kaum einer ohne einen schönen Sonnenbrand. Weiter ging es mit sehr viel Sonne an die schönsten Strände Australiens: Gold Coast, Sunshine Coast und weitere. In Byron Bay buchten wir eine Kajaktour auf der Delphine und Schildkröte in fast greifbarer Nähe neben einem her schwammen. Zu sehen bekam man nur etwas, wenn man die starke Brandung überwunden hatte, was nicht alle beim ersten Versuchten schafften. Um das einzige Hard Rock Cafe Australiens zu besuchen und noch einmal bei Meter hohen Wellen zu baden machten wir einen Stopp in Surfers Paradies. Tags drauf ging es nach vier Fahrstunden in Richtung Norden mit der Fähre auf die größte Sandinsel der Welt, Fraser Island. Da es auf der Insel nur Sandwege gibt, sind nur 4WD Fahrzeuge erlaubt, so kamen wir auf den letzten Tagen noch einmal voll auf unsere Kosten. Gegen Abend fing es an aus Eimern zu regnen und wir wichen auf ein Backpackers aus, wodurch unser Camping direkt am Strand ins Wasser fiel. Dafür stand der tropische Wald der Insel den nächsten Morgen in einem umso besseren Licht da. Nachdem wir die Insel verlassen hatten trat Plan C in Kraft, der bedeutet, dass wir zurück nach Sydney mussten, weil der Highway nach Cairns gesperrt war. Leider beinhaltet diese Änderung auch, dass wir auf dieser Reise nicht das Great Barier Reef zu Gesicht bekamen. Der Regen hielt die komplette Fahrt bis nach Sydney an und so verabschiedeten wir unseren Besuch bei norddeutschem Schietwetter. Für uns ging der Flieger zwei Stunden später nach Neuseeland (Auckland).