Dienstag, 20. Januar 2009

Von Perth nach Darwin (2.1. - 21.1.)

Am 2. Januar fuhren Arne und ich nach Perth, um von dort mit dem Auto nach Darwin zu reisen. Im Raum stand noch die Frage: Auto kaufen oder mieten? Es lag uns ein Angebot für einen Toyota Landcruiser 4WD Mietwagen vor. Nachdem wir zahlreiche schwarze Bretter abgeklappert hatten, mussten wir feststellen, dass scheinbar kein allradgetriebenes Fahrzeug in unserer Preisklasse lag, das die Strecke meistern könnte, ohne dass Kosten für größere Reparaturen auf uns zu kommen würden. Und weil uns dringend ans Herz gelegt wurde, nur mit einem Allrad in den „von Wirbelstürmen überzogenen Norden“ zu fahren, mieteten wir den Landcruiser.

So machten wir uns am 5. auf in Richtung Darwin. Tagsüber wurden auf dem Highway 1 Kilometer gerissen und abends fuhren wir abenteuerliche, unbefestigte Wege an die Küste, um an einsamen Stränden Rast zu machen. Die erste Sehenswürdigkeit erwartete uns im Kalbarri National Park, wo uns der Grand Canyon wieder in Erinnerung gerufen wurde, denn vor uns lag eine Schlucht die ein Fluss in die Landschaft gegraben hatte. Nachdem wir bei 45 °C gefrühstückt hatten und uns einen Verdauungsspaziergang genehmigen wollten, wurden wir von einem Schild gewarnt und darauf hingewiesen, dass es unten in der Schlucht um 10 Grad heißer sein kann. Also schränkten wir unseren Sparziergang, vernünftig wie wir sind, auf eine kleinen 30 min Marsch ein, wobei uns schon nach den ersten 5 min fast die Luft wegblieb.

Am folgenden Tag verschlug es uns wieder ans Meer, denn der ADAC Reisführer versprach in Monkey Mia mit Delphinen und Haien schwimmen zu können. Es stellte sich im Nachhinein jedoch leider nur als morgendliche Fütterung von Delphinen heraus. Als wir ankamen hatte sich schon eine Menschentraube am Strand und auf dem nahe gelegenen Steg versammelt, doch mit ins Wasser durfte keiner. Gefreut haben wir uns aber über eine Dusche, die wir beim wilden Campen und in Nationalparks sonst nicht antreffen. Frisch geduscht folgten wir gen Abend wieder einer Schotterpiste in Richtung Meer. Da das Meer von der Schotterpiste nicht weit weg sein konnte, entschieden wir uns für den Weg quer Feld ein, schalteten Allrad zu und kämpften uns ca. 15 Min. durch die Dünen in Richtung Strand. Am höchsten Punkt der Düne angekommen eröffnete sich uns der Blick aufs Meer, das aber ca. 40 Meter tiefer lag als wir. Da standen wir nun wie „der Ochse auf dem Berg“. Es galt eine Entscheidung zu treffen! Das Herunterkommen würde kein Problem darstellen, doch das Hinauf durch den tiefen, feinen Sand machte uns Kopfzerbrechen. Zu unserem Verwundern erspähten wir drei Autos am Strand und dachten uns: Was die können, können wir auch! Unten angekommen ließ uns der Gedanke nicht in Ruhe, ob wir es wieder hinauf schaffen würden. Wir senkten den Luftdruck in den Reifen und starteten die ersten Versuche, nachdem diese Erfolglos blieben baten wir die Aborigines, die mit ihrer Familie am Fischen waren, um Hilfe. Durch noch niedrigeren Reifendruck schaffen wir es schließlich zurück auf die Düne, von wo wir uns erleichtert eine andere Schlafstätte suchten.

Nach einigen weiteren Tagen, die sich durch endlose Fahrten durch Buschlandschaft und vorbei an zahllosen Kadavern von Rindern und Kängurus gestaltete, kamen wir, nach nur einer Kollision mit einem Kalb, sicher in Broome an. Durch die Reparatur unseres Auspuffes hatten wir genug Luft uns ausgiebig im Informationszentrum umzusehen, wo wir eine Broschüre des berühmten Tierfilmers und Krokodilexperten Malcolm Douglas fanden, der Besichtigungen seiner Krokodilsfarm anbot. Diese stellte sich nach etlichen Fütterungen großer, hungriger Krokodile und weiteren Wildtiere (Kängurus, Dingos, verschiedener Vögel) als voller Erfolg heraus.

Mit überschreiten der Grenze zum North Territory zog sich der Himmel bedrohlich schwarz zu und es schüttete wie aus Eimern, spätestens jetzt glaubten wir allen die uns zuvor gewarnt hatten, in der Regenzeit in den Norden zu reisen. Im Kakadu National Park angekommen mussten wir mit Bedauern feststellen, das nahezu alle 4WD- Tracks wegen Überschwemmungen gesperrt waren, welches den Besuch eher zu einer Durchreise machte. Wohl aber auch aus dem Grund, dass für Krokodile nahezu alle Gewässer durch die Überschwemmungen zugänglich wurden und man nicht baden konnte. So hielt es uns oft nicht sehr lang an einem Ort und wir kamen schon am Freitag d. 16. Januar in Darwin an. Wir warten jetzt auf unseren Besuch und vertreiben uns die Zeit damit, die Angestellten von Britz zu nerven um irgendwelche Dinge an unserem Auto ausbessern zu lassen…






















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